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"Soundtrack meines Lebens" EP

by fornhorst

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1.
Ich weiß noch genau wie‘s war, ich war dreizehn und allein Eine langweilige Kindheit, irgendwo am Niederrhein Plötzlich sah ich euch da stehen, aus dem Rekorder kam Musik Drei Akkorde in die Fresse, ich war sofort verliebt Plötzlich machte alles Sinn, plötzlich wusste ich wohin Meine Reise geht, worum sich mein Leben dreht Punkrock – meine erste große Liebe der Soundtrack meines Lebens was immer auch geschehen ist die Musik ist stets geblieben Und wenn‘s mir heute dreckig geht leg‘ ich die alten Platten auf Ramones, Cock Sparrer oder Clash, sofort bin ich gut drauf Und dann denke ich an euch, Wir hatten eine geile Zeit Gruß an Lupo, Gruß an Otti, Gruß an Sahne, Gruß an Mike Und dann hör ich die Musik, diese wilden Melodien Drei Akkorde auf die Fresse und ich bin wieder verliebt Punkrock – meine erste große Liebe der Soundtrack meines Lebens Auch wenn ich jetzt alt und grau bin Der Soundtrack, ja der bleibt Geile Leute, geile Mucke Geile Jugend, geile Zeit
2.
Plötzlich standen sie vor Deiner Tür Sie sagten Du musst jetzt leider mit aufs Revier In Handschellen steckten sich Dich in den Streifenwagen Was fällt denen ein, was sollen die Nachbarn sagen Du weißt gar nicht was die hat Die Kleine hat doch freiwillig mitgemacht und über Deine wirklich guten Witze gelacht Weiß die denn nicht, dass Du Familie hast und das Fußballspiel heut‘ Abend im Fernsehen verpasst? Gottseidank bist Du reich – Was das wieder kostet Gottseidank hast Du Freunde auf den richtigen Posten Gottseidank hast Du Macht, kennst Mittel und Wege Gottseidank hast Du Leute, die so was für Dich regeln Deine Kollegen aus dem Ortsverein Laden Dich seitdem nicht mehr zum Skat spielen ein Und Deine Wiederwahl in den Gemeinderat Ist sicherlich ganz erheblich in Gefahr Dein lieber Herr Gesangsverein Was bildet sich dieses kleine Flittchen ein Die soll doch wirklich besser dankbar sein Du meinst, so‘n Kerl wie Du, da sagt doch keine nein Außerdem hat es ihr ganz bestimmt gefallen Wäre das hier eine bessere Welt hätte diese Geschichte ein Happy End dann säßest Du jetzt in einem Knast einsam und allein und weintest Dich in den Schlaf Dein Geld, Dein Einfluss und Deine Macht Deine teuren Anwälte hätten nichts gebracht Doch machen wir uns nichts vor Du bist der König der Welt Ganz egal was Du tust – Du bist Too Rich to Fail
3.
Dein Lebensstil mag ja noch cool sein wenn man Anfang 20 ist Doch auch Du, mein Freund, wirst älter, Zeit dass Du erwachsen wirst Such Dir ‘nen Job, der gut bezahlt ist, ganz egal ob Du ihn hasst Dann mach Schulden und kauf Krempel, Dass Du nicht entkommen kannst Komm sei dabei Wir kaufen uns die Seele aus dem Leib Wir sind so frei, wir sind frei wir kaufen uns die Seele aus dem Leib Komm reih Dich ein und mach was draus, Flieg in den Urlaub, kauf ein Haus, Kauf Dir ein Gadget, das Dir sagt Was Du zu tun und lassen hast Kauf Dir ne Rolex, kauf ein Boot, Blutdiamanten oder Koks Ein SUV, ein Steak aus Gold, Wer weiß wie lang der Rubel rollt Kauf Dir Freunde Die Dir wurscht sind Und die Du nicht leiden kannst Führ Gespräche, die Dich langweilen Scheiß auf Inhalt und Substanz
4.
Warst das merkwürdige Kind, das nie lachte Das die Katze der Nachbarn umbrachte In der Schule ständig Ärger machte Keine 10 Jahre alt, eine riesige Akte Dein Leben hat schon als Klischee angefangen Dein Vater ist vom Kippenholen nie zurück gekommen Deine Mutter hilflos und fast selber ein Kind Kaum auf der Welt war dein Lebenslauf vorbestimmt Doch irgendwann, irgendwann, irgendwann Wirst Du wie Phoenix aus der Asche sein und dann Dann werden sie zur Hölle fahren Und alles wird brennen Jemand hat sich über Dich lustig gemacht Da bist Du ausgerastet, hast ihn fast umgebracht Deine Flucht war kurz, sie haben Dich schnell gefasst Das Urteil, das war deutlich, das erste Mal Knast Hast schnell gelernt wo dein Platz im Leben ist dass da draußen niemand ist der Dich wirklich vermisst dass es für Menschen wie Dich keine echten Chance gibt außer leeren Worten gibt es hier nichts für Dich Hast Dich wieder einmal betrunken Nähe gesucht, Elend gefunden Jetzt liegst Du da und leckst deine Wunden Willkommen zuhause, willkommen ganz unten Warst wieder wütend ohne das Du den Grund kennst Wieder einmal bist Du die, die wegrennt Einer schönen bunten Zukunft entgegen Einer schönen bunten Zukunft entgegen
5.
Von Vätern 03:24
Ich lege Blumen auf dein Grab Hab es lange nicht besucht Zu viel Stress zu wenig Zeit Zu viele Ausreden gesucht Ich wollte niemals werden wie Du War anderer Meinung aus Prinzip Heut sagt mir jeder der Dich kannte Wie ähnlich wir uns sind Und jetzt stehe ich an ihrem Bett Hilflos wie ein ahnungsloses Kind Und dann steh ich an ihrem Bett Und spür wie mir der Arsch auf Grundeis geht Und dann steh ich an ihrem Bett Und merk erst jetzt wie verrückt das ist Wenn Du plötzlich selber Vater bist Jetzt sitz ich hier mit meiner Tochter Schau mir alte Fotos an Von uns beiden und verfluche Dass Du sie nicht kennenlernen kannst Ich werd noch früh genug erleben Dass sie mich anschreit und mich hasst Und dann werd ich Dich denken Schade, dass Du das verpasst
6.
Komm ich lad Dich ein Bestell noch eine Runde Bier Ich will noch nicht nach Hause Es ist gerade so gemütlich hier Viel hat sich geändert Wir haben uns ewig nicht gesehen Es kommt mir vor als wenn es gestern war Dass wir zusammen Durch die Straßen ziehen Erzähl mir mehr, ich will hören wie es Dir geht Mit Dir auf alte Zeiten trinken, wir haben viel erlebt Shalalalalala Oho Die Zeit, die fliegt vorbei und wir sind immer noch hier gekommen um zu bleiben Die Zeit, die fliegt vorbei wir feiern immer noch immer noch in die Nacht hinein Tiefe Furchen in unseren Gesichtern Die Tattoos längst verblasst Unsere Narben erzählen von den Geschichten Die das Leben uns bereitet hat Es war nicht alles Gold was glänzte Doch das ist uns egal Ziehen wir hier unseren Stiefel Durch Denn das ist unsere Wahl Aus einer Phase, die vorbeigeht Wird ein ganzes Leben, Voller lauter Musik und guter Leute Was kann es besseres geben?
7.
Weißt Du noch wie es war? Jedes Wochenende spielten wir in einer anderen Stadt Manchmal waren nur drei, vier Leute da Uns egal, wir gaben alles, weil es für uns nichts Größeres gab Die Zeit, sie zieht vorbei Und ich warte noch darauf, dass irgendwas passiert Dass wir uns endlich wieder sehen Und gemeinsam eskalieren Weißt Du noch wie es war? Als wir Gänsehaut bekommen haben Weil alle unseren Song mitsangen Weißt Du noch wie wir bis tief in die Nacht Zusammen saßen, Blödsinn machten Nicht an Konsequenzen dachten? Irgendwo, irgendwann werden wir uns wiedersehen Und dann werden wir gemeinsam in der ersten Reihe stehen Irgendwo, Irgendwann ich weiß genau es wird passieren werden wir gemeinsam eskalieren Weißt Du noch wie es war? Der Schweiß, der von der Decke tropfte Wir die uns in den Armen lagen Erinnerst Du Dich noch daran? Wie wir uns in Ekstase tanzten scheiß drauf was die anderen dachten Eines ist doch klar Wir warten nicht umsonst Wir sehen uns nächstes Jahr

about

"Soundtrack meines Lebens" - ist mit viel Herzblut entstanden. Die Platte ist 100% DIY und ich bin mächtig stolz drauf :-)

credits

released April 21, 2022

Prost!
Nina – Ich liebe Dich wie dolle!

Smilla – Ich steh‘ an deinem Bett und fühl‘ mich wie ein ahnungsloses Kind!

Ganz großer Dank geht an Bühlo fürs Schlagzeugspielen, für den Mixdown und für lange Nächte voller spektakulär geistreicher Gespräche!

Nicht minder großer Dank geht an Peter fürs Bass spielen, für gemeinsame Musik in Coronazeiten, für Inspiration in Sachen Aufnahme und Mischen und für Videokonferenzen bei Altbier!

Danke, Danke, Danke auch an Madlen, Jule, Marcel und Knut für Eure Stimmen auf „Soundtrack meines Lebens“!

Ein besonderer Dank geht an Lupo, Madlen und Jule fürs Gegenhören und Feedbackgeben!
„Gruß an Lupo, Gruß an Otti, Gruß an Sahne, Gruß an Mike“ ... und an Siecksie, Pogo, Daggie, Mechtild, Hannelore und Manfred, Saschie, King Körsch und Melanie, Jan Bonnekamp, Nils, Nina, Anna, Meike, Abschaum, Kai und Kay, Häns, Kupfer, Matto, Vanne, Sascha Töpfer, Eggert, Bobbie, Repkow und an all die Punkrocker*innen, Skinheads, Renees und Rock‘n‘roller*innen da draußen, die ich vergessen habe – wer weiß, was für‘n Soundtrack das geworden wäre ohne Euch!

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